Hauptsache, der Verteidiger bekommt nicht das Honorar, was er berechnet hat. Der ADAC kürzt willkürlich und offenbar ohne jedes System die Vorschußrechnungen.
Für einen Mandanten bearbeite ich derzeit drei Mandate parallel. Geschwindigkeitsüberschreitung um 22 km/h außerorts (Fall 1) , 46 km/h außerorts (Fall 2) sowie Abstandunterschreitung (3/10 des halben Tachowerts) in Tateinheit mit Geschwindigkeitsüberschreitung um 22 km/h außerorts (Fall 3). In allen drei Fällen habe ich jeweils einen Vorschuß in Höhe von 510,40 EUR angefordert.
Im Fall 1 zahlt der Club 300,00 EUR, im Fall 2 nur 230,00 EUR und im Fall 3 ganze 400,00 EUR, jeweils mit der selben geistlosen Kommentierung, die Höhe der Zahlung sei „angemessen“.
Man könnte meinen, daß hier drei verschiedene, jeweils auf andere Art selbstherrliche Sachbearbeiter tätig wurden. Das ist jedoch nicht der Fall: Es handelt sich in allen drei Fällen um ein und den selben König der Vorschußzahlung. Ob der wohl die Höhe des Vorschusses von der Außentemperatur festmacht? Vom Wochentag jedenfalls hängt es sicher nicht ab: Fall 1 und Fall 2 hat der Mann am selben Tag bearbeitet. Rätselhaft das Ganze. Aber es kommt ja darauf an, daß gekürzt wird. Der Grund ist egal.
Ich rate den Versicherungsnehmern des ADAC, ab sofort die Höhe der Prämienzahlungen mit dem Würfel zu ermitteln. Auf die Stellungnahme, zu der ich den ADAC gleich auffordern werde, bin ich gespannt.
Für den mitlesenden ADAC: Es geht um die Mitgliedsnummer 21 444 629-4