Rechtsanwalt Steffen Küntzler aus Saarbrücken berichtete der Redaktion des RSV-Blog seine Erfahrungen mit dem DMB:
Ein Mandant kam nach einem Verkehrsunfall mit noch ungeklärter Schuldfrage zu mir und bat um Vertretung. Daraufhin ging unser Standardschreiben an die DMB mit der Bitte um Deckungszusage raus. Die DMB fragt nach, wofür konkret Versicherungsschutz begehrt wird.
Wir antworten daraufhin, daß die Schuldfrage geprüft und danach Ansprüche geltend bzw. ggf. abgewiesen werden sollen. Des Weiteren haben wir mitgeteilt, daß gegen den Mdt. ein OWi-Verfahren eingeleitet wurde, was wir aus einem Zeugenanhörungsbogen der Ehefrau des Mdt. erfahren haben. Auch in dem OWi-Verfahren soll Mdt. vertreten werden.
Hierauf erneut der Hinweis der DMB, daß Deckungszusage nicht erteilt werden könnte. Es wird eine „Darlegung des Unfallhergangs“ und die „überlassung des Unfallaufnahmeprotokolls“ angefordert. Erneut wird nachgefragt, für welches „konkrete Vorgehen … um Kostenschutz gebeten wird“.
Wie bitte? Der VN hatte einen Verkehrsunfall und gegen ihn wird im Rahmen eines OWi-Verfahrens ermittelt. Da fragt der Versicherer, wie wir konkret vorgehen wollen? Im Telefonat heute hat sie dann noch einmal deutlich gemacht, daß Kostenübernahme nicht erklärt wird, solange nicht alle Unterlagen vorlägen, die ich zu übersenden hätte.
Wir haben dem Mandanten nun zurück geschrieben, daß die Einholung der Deckungszusage von uns eine kostenlose Serviceleistung ist und wir hierzu nicht verpflichtet sind. In der Regel wird – gerade bei einem Verkehrsunfall – auf unser erstes Schreiben hin Deckungsschutz gewährt. Hier will die Versicherung offensichtlich meine Arbeit machen und selbst den Unfall regulieren…
Ein katastrophales Verhalten – dem Mandanten habe ich empfohlen, die Versicherung zu wechseln. Für solch einen Service zahlt der Arme jedes Jahr mehr als 200 EUR!
[…] Das ist auch kein Wunder, wenn man, zum Beispiel den RSV-Blog liest: Hier will die Versicherung offensichtlich meine Arbeit machen und selbst den Unfall regulieren… […]
Wenn ich das lese, dann verstehe ich auch die hohen Zahlen derer, die die Versicherung wechseln wollen…